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Das eFB wurde geschaffen, um eine leichtere Pflege und bessere Auswertbarkeit der Fahrtendokumentation der Mitglieder zu erhalten. Ein wesentlicher Wunsch wurde dabei umgesetzt; die zentrale Speicherung der Daten nach den Vorgaben des Datenschutzgesetzes um die Reduzierung der in den vielen Vereinen bestehenden unterschiedlichen Speicher- und Verarbeitungsverfahren.

Liebe Hamburger Paddler*innen,
Heim und Zeltplatz des HKV in Barum brauchen eure Hilfe. In diesem und auch im nächsten Jahr gibt es noch einige Dinge nachzuholen, die in den Vorjahren liegen geblieben sind. Daher in diesem Herbst noch mal zwei jeweils eintägige Termine für Gemeinschaftsarbeit vor Ort:

Samstag, 05. Nov 2022 von 10:00 bis maximal 17:00 Uhr
und
Samstag, 12. Nov 2022 von 10:00 bis maximal 17:00 Uhr 

Liebe Vereine und Einzelmitglieder
wir möchten Euch herzlich zum HKV-Anpaddeln 2022 einladen. Es handelt sich um eine im DKV-Programm eingetragene Gemeinschaftsfahrt, die um das Kanuheim in Barum stattfinden soll.
Wie Ihr der Ausschreibung entnehmen könnt, gibt es eine Vorfahrt nach Barum, die am Samstag, 09. April 2022 um 08:00 Uhr ab Bootshaus der Niederdeutschen Wanderpaddler startet. Wer am Sonntag von Barum aus nach dem Anpaddeln nicht zurück zu NW paddeln möchte, kann sich den begrenzten Plätzen einer Rücktransports-Fahrgemeinschaft anschließen.
Das Anpaddeln selbst ist dann am 10. April 2022, mit Start um 11:00 Uhr ab Kanuheim Barum.
Hier bieten wir 2 Tourvarianten an, die in ihren Ansprüchen unterschiedlich sind.
So ist hoffentlich für Euch Alle ein schönes Angebot dabei!
Helfende Hände werden natürlich immer gern gesehen, daher hängt diesem Schreiben auch noch der Aufruf einer Gemeinschaftsarbeit an zwei Terminen (26. März 22 und 02. April 22) an.
Natürlich haben wir „Corona im Blick“ und orientieren uns an den für Hamburg und für Niedersachsen geltenden Landes-Verordnungen und an unserem eigenen Wunsch, uns Alle gesund zu erhalten.
Bitte beachtet die jeweiligen Anmeldeschlüsse.
Greift daher fix zur Mail und meldet Euch (an). 
 
 

Mit tiefer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Präsidenten Reinhard Ranke erhalten, der nach schwerer Krankheit gestern Abend im Kreis seiner Familie gestorben ist. 

Reinhard war vom 20.05.2008 bis 23.06.2020 Präsident des Hamburger Kanu-Verbandes e.V.

Er hat sich nicht nur regional, sondern immer auch national dafür eingesetzt, große sportliche Ereignisse nach Hamburg zu holen.

Durch seine organisatorische Mitwirkung für die 100-jährige Jubiläumsfeier des DKV im Jahr 2014 haben wir Hamburger ein großartiges freizeitsportliches Programm angeboten, das den aus ganz Deutschland angereisten Kanuten bis heute in schöner Erinnerung geblieben ist.

In den Jahren 2014 und 2018 unterstützte Reinhard die Ausrichtung der Deutschen Kanu-Rennsportmeisterschaften in Allermöhe, auch der Kanu Polo Bundesländervergleichskampf im Hamburger Stadtpark konnte im vergangenen Jahr als großer Erfolg verbucht werden.

Der Para-Kanusport wurde Reinhard zur Herzensangelegenheit, den er als Ressortleiter seit 2018 auch auf Bundesebene im DKV vertreten hat. Allermöhe etablierte sich durch ihn zum Stützpunkt für Para-Kanu.

Darüber hinaus beteiligte Reinhard sich aktiv an für uns Paddler wichtigen Gremien, wie der HSB-Wassersportkommission und dem HSB Hauptausschuss. 

Trotzdem hatte er stets ein offenes Ohr für die alltäglichen Anliegen aller Kanuten wie auch für die Nachbarn und Stellplatzmieter um das Kanu-Wanderheim „Barum“. 

 

Wir alle werden Reinhard sehr vermissen!

Unser Mitgefühl in dieser Zeit gilt seiner Familie, insbesondere seiner Frau Ilona und seinem Sohn Timo.

 

Andrea Sönnichsen-Enders 

Präsidentin 

 

Liebe Hamburger Kanufamilie,

wie Sie/Ihr der aktuellen Berichterstattung mit Sicherheit entnommen habt, haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus auch den Kanubetrieb in den Vereinen und im Verband komplett im Griff.
Unsere individuellen Sportinteressen müssen hier vernünftigerweise zurückstehen.
Mit Allgemeinfügung vom 15.3.2020 hat der Hamburger Senat die Restriktionen nochmals verschärft. 

Seit gestern ist der gesamte Sportbetrieb in öffentlichen oder vereinseigenen Anlagen untersagt!! Von der Schließung betroffen sind in unserem Fall sämtliche vereinseigene Räume und Außenanlagen. Das beinhaltet auch Umkleiden, Toiletten und vereinseigene Wasserzugänge / Steganlagen. Damit ist leider auch der individuelle Sportbetrieb nicht mehr möglich. Das Verbot gilt zunächst bis zum 30.4.2020!!! Wir bitten eindringlich, dieser bußgeldbewehrten Anweisung Folge zu leisten.

Wir sind in engem Kontakt mit dem Hamburger Sportbund und dem Deutschen Kanu-Verband und werden schnellstmöglich informieren, wenn sich die Situation verändern sollte. Für das Landesleistungszentrum Allermöhe gibt es folgende Auswirkungen:

▪ Alle gemeinsamen Trainingsmaßnahmen der einzelnen Trainingsgruppen im Leistungszentrum in Allermöhe sind bis auf Weiteres abgesagt.                                            

▪ Das Leistungszentrum Allermöhe ist bis auf Weiteres für jeglichen Sportbetrieb gesperrt. Ausnahmen sind nur nach vorheriger Antragsstellung durch den Verband und Vorliegen einer schriftlichen Genehmigung des Landessportamt möglich.                 

▪ Die Schließanlage des Leistungszentrums ist deaktiviert, so dass kein unberechtigter Zugang möglich sein wird. 

Wir wollen damit die Bestrebungen der Bundesregierung, des Hamburger Senats und aller übergeordneten Sportorganisationen aktiv unterstützen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten und erreichen, dass kein Sportler, Trainer oder Funktionär einer unnötigen Gefahr ausgesetzt wird.

Barum: Keine Übernachtung im Kanuwanderheim, auf dem  Zeltplatz und in Wohnwagen und Wohnmobilen bis 18. April 2020 erlaubt.
Für Barum gilt die niedersächsische Verordnung vom 17.03.2020: 
1. Betreibern von Beherbergungsstätten und vergleichbaren Angeboten, Hotels, Campingplätzen, Wohnmobilstellplätzen sowie privaten und gewerblichen Vermietern von Ferienwohnungen, von Ferienzimmern, von Übernachtungs-und Schlafgelegenheiten und vergleichbaren Angeboten ist es untersagt, Personen zu touristischen Zwecken zu beherbergen. Diese Weisung gilt ab sofort bis einschließlich Sonnabend, den 18. April 2020. Eine Verlängerung ist möglich.
 


Präsidium des Hamburger Kanu-Verbandes

Den letzten Renntag der Para Kanu WM krönte Edina Müller, Hamburger KC, mit einem zweiten Platz in der Kl 1. Sie selbst sagte nach dem Rennen überglücklich: „ Ich bin sofort ins Rennen gekommen, hatte einen tollen Start.“ Auch André Brendel, der Bundestrainer, war nach dem Rennen voller Lob für die Athletin, die sofort nach der Babypause wieder den Anschluss an die Weltspitze gefunden hat: „Edina ist ein ganz starkes Rennen gefahren. Sie hat von Anfang an die Ukrainerin Mazhula, immerhin Weltmeisterin 2018, unter Druck gesetzt. So nach der Pause wieder zurückzukommen, zeigt, wieviel Potential noch drin steckt im Hinblick auf die Paralympics 2020 in Tokio.“ Edina Müller holte mit diesem Erfolg auch den Quotenplatz für Deutschland in der Startklasse Kl 1. Tokio wäre dann die vierte Paralympics Teilnahme für die 36-jähirge Rollstuhlfahrerin. Sie nahm zweimal im Wheelchairbasketball mit Erfolg(Gold- und Silbermedaille) teil, und gewann in Rio die Silbermedaille im Kajak. Ebenfalls einen Quotenplatz für Tokio holte sich Tom Kierey, KC Borussia Berlin, in der Startklasse Kl 3. Er wurde im A-Finale Achter. André Brendel dazu: „Tom Kierey hat sich gut verkauft, und den Quotenplatz erreicht. Der Trainingsrückstand durch die Berufsbedingte Pause war in der schnellsten aller Startklassen nicht kurzfristig wettzumachen. Doch für das nächste Jahr sehen die Planungen so aus, dass Tom Kierey sich im Betrieb freistellen lassen kann, um sich voll auf die Paralympics zu konzentrieren.“ Der Silbermedaillengewinner von Rio musste auf Grund seiner Ausbildung als Bootsbauer nicht nur eine Wettkampfpause einlegen, sondern konnte nur noch in sehr reduziertem Umfang trainieren. Ein Problem, dass viele Para Kanuten haben, die Vollzeit berufstätig sind. In der Startklasse Kl 2 kam Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 auf einen neunten Platz im A-Finale. Mit diesem Ergebnis ist der 42-jährige überhaupt nicht zufrieden. Er fand dafür drastische Worte. „Ich ärgere mich sehr, dass ich nicht an die Zeiten aus Vorlauf und Halbfinale anknüpfen konnte. An den Bedingungen lag es sicher nicht.“ Der Bundestrainer sah es ähnlich und meinte dazu: „ Ivo Kilian kam diesmal nicht richtig in sein Rennen. Vorlauf und Halbfinale waren deutlich besser. Vor allem die Dynamik fehlte.“ Insgesamt erreichten die Para Kanuten der deutschen Nationalmannschaft bereits vier Quotenplätze für die Paralympics 2020. Damit sind die deutschen Para Kanuten in vier von den sechs möglichen paralympischen Startklassen vertreten. In den Startklassen Kl 2 und Vl 3 der Männer und Kl 3 der Damen wird das noch im nächsten Jahr bei der Weltmeisterschaft der Para Kanuten in Duisburg auf der Wedau möglich.
Neben der Silbermedaille von Edina Müller im paralympischen Kajak konnten die deutschen Para Kanuten noch zwei Silbermedaillen in der Vl 1 durch Esther Bode, Hamburger KC, und Peter Happ, VfK Wuppertal, erkämpfen. Dazu kommen noch A-Final-Teilnahmen von Anja Adler und Ivo Kilian, beide Hallescher KC 54, Katharina Bauernschmidt, WSV Niederrhein, Tom Kierey, KC Borussia Berlin, und Felicia Laberer, Aktiv e.V. Stahnsdorf, die das B-Finale erreicht hatte. „Insgesamt bin ich mit der Vorstellung der gesamten Mannschaft sehr zufrieden. Wir haben mehr erreicht, als noch im Frühjahr zu erwarten war. Alle haben hervorragend trainiert und konnten hier in Szeged ihre Leistungen abrufen. Vier Quotenplätze bereits jetzt zu haben, erleichtert die Vorbereitung auf die nächste Saison und die Paralympics natürlich sehr.“ Sagte der Bundestrainer abschließend.
Christel Schlisio / Bilder: von Angelika Kriszka und Martina Tirolf
Bild oben Niko Classen (Ressort Parakanu Hamburger Kanu Verband), Edina Müller (Hamburger Kanu Club), Arne Bandholz (Trainer HKV und HKC) , Esther Bode (Hamburger Kanu Club), Bild Mitte: Edina Müller, Bild unten: Esther Bode

Viele neue Namen auf dem internationalen Parkett

Für die Parakanu-Weltmeisterschaften in Duisburg ging eine Rekordmeldung ein. 35 Nationen wollen die erste Möglichkeit nutzen, sich einen Quotenplatz für die Paralympics 2024 in Paris zu sichern. Dafür schicken sie die Rekordanzahl von 130 Athleten an den Start. Vorläufe und Halbfinals gibt es für alle Startklassen, außer dem nicht-paralympischen Vl 1 der Damen.

Bundestrainer Andre Brendel hat zehn deutsche Parakanuten für diese Heim-Weltmeisterschaft gemeldet. Allen voran die Paralympics-Siegerin von Tokio in der Startklasse Kl 1, Edina Müller. Die 40-jährige Rollstuhlfahrerin vom Hamburger KC schätz die Situation so ein: „Die Gegner, allen voran meine ukrainische Dauerkonkurrentin Maryna Marzhula, ist extrem stark. Ich selbst bin jedoch auch gut drauf, und hoffe auf einen Podiumsplatz. Das wäre gleichbedeutend mit einem Quotenplatz für Paris.“

Die Bronze- Medaillen-Gewinnerin von Tokio, Felicia Laberer, will in der Startklasse Kl 3 auch wieder aufs Podium. Die 22-jährige vom SC Berlin Grünau hat als zusätzlichen Trainingsanreiz zwischendurch mit den Rennsportlern trainiert. Das hat sich bei den Europameisterschaften schon mal mit dem Titel ausgezahlt. In dieser Startklasse kommen die stärksten Gegnerinnen aus Frankreich und Großbritannien.

Im letzten Jahr die ewige Vierte, bei der EM auf dem Podium – so soll es für Anja Adler, SV Halle Parakanu, weitergehen. „Ich bin gespannt auf die Vorläufe am Mittwoch, und werde dort meinen Standort ausloten. Wir haben jetzt im Bundesleistungszentrum in Kienbaum nochmal richtig gut an einigen Details gearbeitet. Ich kann es nun kaum erwarten im Startschuh zu stehen und um die Quotenplätze zu kämpfen – und das vor heimischer Kulisse und meiner Familie.“ Die 34-jährige konzentriert sich auf das Kajak bei dieser Weltmeisterschaft (Startklasse Kl 2), obwohl sie bei der Europameisterschaft auch im Va´a am Start war. In dieser Startklasse werden neben den Fahrerinnen aus Großbritannien auch die Ungarin Varga zu beachten sein. Eine weitere Hallenserin, die junge Johanna Pflügner, wird ebenfalls in der Kl 2 starten. Die 19-jährige trainiert zuhause beim Halleschen KC 54.

Ein Heimspiel hat tatsächlich Katharina Bauernschmidt. Sie trainiert beim WSV Niederrhein auf der Wedau. Die Sechste der Paralympics in Tokio hat sich in diesem Jahr nochmal gesteigert. Die 33-jähirge Rollstuhlfahrerin startet im Va´a der Startklasse Vl 2. Andre Brendel, Bundestrainer, sagt zu ihrer Entwicklung und ihren Chancen: „Im Training haben wir nach eingehender Analyse ihre Schlagfrequenz optimiert. Sie sollte mit ihrer Leistungssteigerung die Fühler nach den Medaillen ausstrecken können.“

In der Startklasse Vl 2 wird auch der Vereinskollege von Anja Adler, Anas Al Khalifa, an den Start gehen. Er hat im Va´a in den letzten Wochen viel trainiert, um vor allem seine Technik zu verbessern. Bisher hatte er sich in erster Linie aufs Kajak konzentriert gehabt. In Tokio war der 30-jährige Rollstuhlfahrer noch für das Refugee Team der IPC im Kajak und Va´a am Start gewesen. In der Zwischenzeit ist der gebürtige Syrer eingebürgert, und startet für Deutschland.

Alle sechs Starter suchen ihre Chance, einen Quotenplatz für Paris zu erkämpfen.

In der (noch) nicht-paralympischen Startklasse Vl 1 hat Bundestrainer Andre Brendel gleich vier Athleten gemeldet. Bei den Damen wird die Weltmeisterin der beiden vergangenen Jahre, Lillemor Köper, und die Zweite der EM, Esther Bode, an den Start gehen. Beide Athletinnen trainieren beim Hamburger KC und können das Boot nur mit der Kraft der Arme und Schultern vorwärts bewegen. Ihre größte Konkurrentin wird die Italienerin Pistis sein. Peter Happ kommt bei der Heim-WM zurück aufs internationale Parkett. Der Weltmeister von 2018 freut sich schon drauf, und fühlt sich nach den bisherigen Trainingsleistungen gut gegen die stetig wachsende internationale Konkurrenz gewappnet. Seine erste Weltmeisterschaft erlebt Moritz Berthold vom ESV RAW Cottbus. Der erst 22-jährige hat bei den Europameisterschaften mit einem zweiten Platz auf sich aufmerksam gemacht. In diesem Rennen gehört sicher der Australier Sainsbury zu den Favoriten. Bei Moritz Berthold und Johanna Pflügner steht vor den Rennen noch eine Klassifizierung an, die etwas an der Startklasse und damit den Chancen ändern kann.

PDF: Parakanu WM Startzeiten Stand 16.08.23

Christel Schlisio, Bildquelle: Paracanoe Team Germany

Bei den Finals 2023 - Rhein Ruhr finden die Kanurennen im Duisburger Innenhafen statt. An vier Tagen zeigen Parakanu, Kanusprint, SUP, Drachenboot und Kanupolo die vielfältigen Facetten dieses Sports im Wettkampf. Die Rennen der Parakanuten werden im Parallelsprint ausgetragen. Dabei starten die Teilnehmer mit Zeitverzögerung um ihre Einschränkungen teilweise auszugleichen. Wer als erstes ins Ziel kommt, hat den Lauf gewonnen. Die Zeitverzögerungen wurden anhand von internationalen Zeiten in den verschiedenen Startklassen vom Bundestrainer-Team errechnet. Dadurch können Frauen gegen Männer starten. Am Samstag finden die Wettkämpfe im Kajak statt. Die Damen der Nationalmannschaft, voran die Siegerin des letzten Jahres, Felicia Laberer vom SC Berlin Grünau und die Paralympics-Siegerin Edina Müller (Hamburger KC) werden auf die Strecke gehen. Bei den Männern ist Felix Höfner vom Kanuring Hamm am stärksten einzuschätzen. Die Vorläufe beginnen am Samstag um 9:55Uhr, die Finalrennen um den Titel des deutschen Meisters im Kajak sind um 13:20 Uhr. Am Sonntag finden dann im gleichen Modus die Rennen im Va´a, dem Canadier der Parakanuten, statt. Anja Adler wird in beiden Disziplinen an den Start gehen und sagt: „Meine Erwartung ist, dass wir alle tolle Rennen zeigen und den Zuschauern spannende Entscheidungen präsentieren.“ Die Rennzeiten sind am Sonntag ab 11:10 Uhr.
Wie bereits im letzten Jahr wird es Demonstrationsrennen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung (ii=intellectually impaired) geben. Die Sportler starten im Einer-Parakanu-Boot und im Zweier-Touringboot zusammen mit einem Partner ohne Beeinträchtigung. Diese Form heißt Unified Rennen. Es werden die erfolgreichsten Paddler der letzten Jahre, allen voran die Sieger der Weltmeisterschaften 2022 in Halifax, Sebastian Girke und Leona Johs (beide PCK Wassersport Schwedt), dabei sein. Alle Starter mussten sich über die Sichtung im April für die Finals qualifizieren. Für die Unified Rennen der Damen konnten erfolgreiche Paddlerinnen aus dem olympischen und paralympischen Bereich gewonnen werden. So wird die Dritte der Paralympics, Felicia Laberer, mit Joice Kreft eine Berliner Mannschaft stellen, während Sarah Brüßler(Karlsruhe) mit Lisa Sieler aus Fulda fährt. Melanie Gebhardt geht mit ihrer Schwester Stephanie für den Faltbootclub Hof an den Start. Die Rennen finden am Samstag von 11 Uhr bis 12:10 Uhr statt.

Christel Schlisio

 

Sonnenschein, aber auch viel Gegenwind kennzeichneten die äußeren Bedingungen bei den Sichtungsrennen der Parakanuten auf dem Brandenburger Beetzsee. Gleich im ersten Rennen erreichten Anja Adler (SV Halle, Startklasse Kl 2), Felicia Laberer vom SC Berlin Grünau und die Hamburgerin Edina Müller die A-Norm. Auch der Rückkehrer nach längerer Krankheitspause, Peter Happ vom Vfk Wuppertal, schaffte die A-Norm der Startklasse Vl 1. In dieser Startklasse erreichte Esther Bode vom Hamburger KC die B-Norm. Die B-Norm erpaddelten ebenfalls Anas Al Khalifa vom SV Halle und Felix Höfner, Kanuring Hamm. Anja Adler sagte nach dem Rennen: „Meine Zeit, die ich heute fahren konnte, war sehr gut. Etwas überraschend nach einigen Rückschlägen im Winter, aber ein Super-Einstieg in die Saison.“ Die Paralympics-Siegerin Edina Müller (Hamburger KC) der Startklasse Kl 1 unterbot die A-Norm deutlich, und zeigte ihre Ambitionen für die Qualifikation zu den Paralympics 2024 bei den Heim-Weltmeisterschaften in Duisburg deutlich auf. Auch die Bronzemedaillengewinnerin der Startklasse Kl 3 in Tokio, Felicia Laberer, zeigte sich zufrieden mit der gezeigten Leistung. Bundestrainer Andre Brendel äußerte nach der Veranstaltung: „Die Leistungen des Kernteams passen. Es zeigt, dass die bisherige Saisonvorbereitung mit den beiden Warmwasser-Lehrgängen genau richtig waren.“ Katharina Bauernschmidt vom WSV Niederrhein Duisburg, die Va´a der Startklasse Vl 2 fährt, fehlte aus dem Kernteam Krankheitsbedingt. Johanna Pflügner, die Nachwuchspaddlerin vom Halleschen KC 54 in der Startklasse Kl 1, konzentriert sich aktuell auf die Abiturprüfungen, und wird wie alle, die knapp an den Normzeiten gekratzt haben, bei den Westdeutschen Meisterschaften in Köln versuchen, die Norm zu schaffen. Damit könnten sie dann bei der Heim-WM an den Start gehen.
Teilnahme bei den Finals und den Weltmeisterschaften war auch das erklärte Ziel aller Paddler mit intellektueller Einschränkung, die in der Open Class klassifiziert und startberechtigt sind. Bei den Finals im Duisburger Innenhafen und auf der Wedau zu den Weltmeisterschaften werden Demonstrationsrennen in den Kategorien K1 Parakanu und K2 Unified Tourenboot ausgetragen. Um die Teilnahmeberechtigung zu klären, wurden dafür die Ranglisten-Rennen ausgetragen. Der erfolgreichste Verein mit 3 Siegen bei den Männern, sowohl im K1 als auch im K2 unified war der PCK Wassersport Schwedt mit dem Ausnahmefahrer Sebastian Girke. Dieser hatte die Demonstrationsrennen bei der WM 2022 in Halifax gewonnen. Bei den Damen ging der Sieg im K2 unified ebenfalls an den PCK Wassersport Schwedt mit Leona Johs und Sandra Leybi. Der K1 Parakanu wurden mit großen Vorsprung von Joice Kreft (Heiligenseer KC) gewonnen. Der Trainer des erfolgreichen Teams aus Schwedt, der ehemalige Parakanu-Weltmeister Gerhard Bowitzky sagte: „Die vollen Starterfelder bei den Männern und die engen Rennen, auch im Zweier der Frauen, haben gezeigt, dass alle motiviert dabei sind. Wir sind auf dem richtigen Weg mit unseren Sportlern.“

Die 11. Deutschen Meisterschaften der Parakanuten auf dem Brandenburger Beetzsee, zusammen mit den 101. Deutschen Meisterschaften der Kanurennsportler, gingen mit dem Verfolgungsrennen zu Ende. Bei diesem Rennformat starten die Paddler in vorher berechneten Zeitabständen, die ihrem Leistungsvermögen entsprechen. Der langsamste Paddler startet zuerst, und der schnellste zuletzt. Männer und Frauen, im Va´a und im Kajak, fahren gemeinsam. Es gewinnt der, der zuerst über die Ziellinie fährt. Und das war in diesem Jahr Anja Adler, SV Parakanu Halle. Mit ihrem Sieg gewinnt die 33-jährige Rollstuhlfahrerin auch den Deutschland-Cup als erfolgreichste Parakanutin dieser Meisterschaften. „Das ist ein schöner Abschluss einer wirklich anstrengenden Saison. Ich habe die ganze Stimmung hier, die Anfeuerungsrufe der Zuschauer und die Siegerehrungen vor vollen Rängen sehr genossen. Jetzt brauch ich erst mal eine Pause zur Regeneration.“ sagte die Vierte der Paralympics, der WM und der EM.  Sie gewann dieses Rennen vor ihrem  Vereinskameraden Anas Al ,Khalifa und dem Fahrer des Kanuring Hamm, Felix Höfner. Diese belegten auch die weiteren Plätze im Deutschland-Cup. Durch ihren Doppelstart im Kajak und im Va´a kam die Studentin auf insgesamt drei Siege bei den Deutschen Meisterschaften.

Das Rennen der Herren im Kajak sah in den verschiedenen Startklassen Eric Kilank, ESV RAW Cottbus, in der KL 3, Felix Höfner vom Kanuring Hamm in der Kl2 und Anas Al Khalifa in der Kl1 als Sieger. Der 17-jähirge Felix Höfner sagte nach seinem Rennen: „Mit meinen Zeiten hier bin ich ganz zufrieden. Ich sehe, dass das Training wieder funktioniert. Meine lange Pause durch verschiedene Krankenhausaufenthalte im Winter konnte ich wohl gut kompensieren.“ Anas Al Khalifa gewann auch die Startklasse Vl2 im Va´a. Den Va´a der Startklasse Vl 3 gewann Maik Polte, ebenfalls SV Halle Parakanu. In dem Va´a Rennen gewann Peter Happ, VfK Wuppertal, die Startklasse Vl1. Er war mit seinen Rennen recht zufrieden: „Nach der längeren Krankheitspause sind meine Zeiten doch ganz gut. Ich werde für die nächste Saison, mit der Heim-WM in Duisburg, wieder in das Renngeschehen einsteigen.“ Sagte er nach den Rennen. Happ war 2018 Weltmeister in dieser leider noch nicht-paralympischen Startklasse gewesen.

Bei der dritten Auflage der Rennen der offenen Startklasse gab es auf Grund der guten Meldeergebnisse erstmals eigene Rennen für Männer und Frauen. Bei den Männern gewann Max Grumbach vom Halleschen KC 54 knapp vor zwei Fahrern vom PCK Wassersport Schwedt. Das Damen-Rennen gewann Viktoria Tippelt von der KRV Hof vor Joice Kreft vom KT Berlin und Stephanie Gebhardt vom FC Hof. In der offenen Startklasse können Menschen mit Einschränkungen, die nicht im System der ICF klassifizierbar sind, melden. So starten hier aktuell stark sehbehinderte Menschen wie Viktoria Tippelt oder Menschen geistiger Behinderung.

Am Freitag Abend bescherte der Mix-Zweier, bei dem Parakanuten mit Kanuten zusammen im Boot sitzen, bereits einen spannenden Zieleinlauf. Hinter den Siegern Edina Müller/Jakop Thordsen kam das Hofer Boot Tippelt/Tippelt auf Rang zwei und Hoppe/Neupert vom Halleschen KC 54 auf Rang drei.

Erfolgreichster Verein der Meisterschaften war der SV Halle Parakanu. Insgesamt waren Parakanuten aus neun Vereinen nach Brandenburg gekommen. Die Fahrer der Parakanu Nationalmannschaft hatten nach der anstrengenden internationalen Saison nur für ausgewählte Rennen gemeldet, so wie Edina Müller. Die frisch gebackene Europameisterin der European Games in München und Paralympics-Siegerin startete nur im Mix-Zweier und im Einer-Rennen. Diese gewann sie beide auch.

Die Revanche für die WM glückte Edina Müller bei ihrem Rennen in München. Sie wurde Europameisterin vor der Italienerin de Paolis und der amtierenden Weltmeisterin Maryna Mazhula aus der Ukraine. Von Beginn an setzte sich Müller in der Startklasse Kl 1 an die Spitze und konnte diese auch bis ins Ziel ausbauen. „Es ist super aufgegangen. Ich konnte wirklich alles umsetzen.“ So Edina Müller nach ihrem Rennen. Der Bundestrainer Andre Brendel war voll des Lobes über die Leistung der 38-jährigen vom Hamburger KC.
„Es war total klasse, was heute alle hier abgeliefert haben. Der Europameistertitel ist natürlich das Sahnehäubchen obendrauf.“ Sagte Brendel nach den Rennen aller fünf Finalisten am heutigen Sonntag. Anja Adler wurde wieder einmal undankbare Vierte in der Startklasse Kl 2. Nach ihrem Rennen lag die 33-jährige erst eine Weile am Steg, um dieses Ergebnis zu verdauen. Später konnte die Paddlerin vom SV Halle Parakanu es jedoch gut einordnen: „ Ich bin hier ein super Rennen gefahren, war voll auf mich konzentriert. Ich werde im Winter weiter hart arbeiten, und im nächsten Jahr können sich die anderen warm anziehen.“ Lautete ihre Kampfansage für die nächste Saison. Sie kam hinter den Booten aus Großbritannien und Ungarn ins Ziel. „So nah war Anja Adler in diesem Jahr noch nie an der Ungarin dran.“ Lautete die Analyse des Bundestrainers dazu.
Die Enttäuschung nach dem vierten Platz in der Kl 3 saß tief bei Felicia Laberer. Sie hatte einen sehr schnellen Start versucht, wodurch sie jedoch in den Startschuh fuhr. Das kostete die 21-jährige vom SC Berlin Grünau fast eine halbe Bootslänge, die sie auch mit einem tollen Rennen über die Strecke in der schnellsten Damen-Startklasse nicht mehr aufholen konnte. Der Sieg ging an Großbritannien vor Frankreich. „Es ist schade, dass Felicia Laberer gerade hier diese Erfahrung am Start machen musste.“ So der Bundestrainer nach dem Rennen.
In der Startklasse Kl 1 der Männer kam Anas Al Khalifa auf einen hervorragenden fünften Platz ein. Dies ist die bisher beste Platzierung bei internationalen Wettkämpfen des 29-jähirgen Paddlers vom SV Halle Parakanu.
Nächstes Jahr geht es bei der Heim-Weltmeisterschaft in Duisburg Ende August bereits um die ersten Tickets für die Paralympics 2024 in Paris.

Text und Fotos 1 und 2 von links: Christel Schlisio 

Foto rechts: Anne Lehmann